Steigerung der Arbeitgeberattraktivität – Gleichstellung als ein Erfolgsfaktor der Unternehmensstrategie
Durch den Kohleausstieg und die Energiewende, die demografische Entwicklung sowie die Digitalisierung stehen die metropolfernen Räume der Lausitz vor noch nie dagewesenen Transformationsprozessen. Darüber hinaus wirkt die Corona-Pandemie wie ein Katalysator auf die Arbeitsweise, auf die Arbeitszeitmodelle und auf die Arbeitsprozesse von Unternehmen und deren Mitarbeiter*innen. Hinzu kommt die Abwanderung von jungen und gut ausgebildeten Fachkräften. Insbesondere Frauen verlassen ihre Heimat, weil sie in der Region keine oder nur geringe Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten sehen. In der Pandemie verschärfte sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiter. Frauen reduzierten weitaus häufiger ihre Arbeitszeit und der Anteil an der Sorgearbeit nahm weiter zu.
Der in einigen Branchen bereits bestehende und sich in vielen anderen Branchen abzeichnende Fachkräftemangel stellt deshalb eine existenzielle Gefahr für die künftige Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren sowie vom Strukturwandel betroffenen Unternehmen der Projektregion dar. Für Unternehmen zählen Personalrekrutierung und Personalbindung zu den wichtigsten Zukunftsinvestitionen. Der Unternehmenserfolg wird künftig immer stärker von den Mitarbeiter*innen, deren Qualifikationen, Kompetenzen und Innovationsfähigkeiten abhängig sein. Arbeitgeber sind dann attraktiv, wenn sie es schaffen, dass sich die Lebensphasen und unterschiedlichen Lebensmodelle der Mitarbeiter*innen in der Unternehmenskultur widerspiegeln. Dazu braucht es Rahmenbedingungen, die allen Geschlechtern gleiche Chancen bieten.
Ziel des Projektes STAFF*Lausitz ist es, Wissen und Kompetenzen für eine gleichstellungsorientierte und diskriminierungsarme Personal- und Organisationsentwicklung zu vermitteln und Gleichstellung in der Unternehmenskultur zu verankern. Darüber hinaus sollen Kompetenzen und Future Skills von Frauen durch Weiterbildung gestärkt werden. Ein Netzwerk von Multiplikator*innen der teilnehmenden Unternehmen, dass an aktive Gleichstellungsnetzwerke der Lausitz angebunden ist, trägt zur Verstetigung des Projektes bei. Das Projekt STAFF*Lausitz nutzt Erfahrungen und Erkenntnisse des Projektes „Triple A- Arbeitgeberattraktivität durch flexible Arbeitsmodelle“, welches von 2019 bis 2022 im Rahmen der Sozialpartnerrichtlinie „Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern“ mit großem Erfolg umgesetzt wurde.
In der Projektlaufzeit finden zwei Durchgänge jeweils von 16 Monaten statt. An jedem Durchgang können 12 Unternehmen teilnehmen (gesamt 24). Anfangs wird in Zusammenarbeit mit Unternehmensvertreter*innen und dem Projekt-Team eine Analyse durchgeführt. Eine systematische Überprüfung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen lohnt sich, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Belegschaft zu fördern, neue Impulse zu erhalten und dadurch die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.
Die teilnehmenden Unternehmen erhalten:
4×2 Tage Weiterbildung (2 Teilnehmer*innen pro Unternehmen) zu den Themen:
– Coaching sowie bedarfsgerechte Inhouseschulungen im Unternehmen
– Teilnahme an Weiterbildungen und Workshops für Frauen
– Online-Seminare zu ausgewählten Themen
– Vernetzungsveranstaltungen / Study Visits
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Unternehmen stellen verbindlich ihr Personal zur Teilnahme frei.
Dauer: 16 Monate
Teilnahme: 12 Unternehmen je Durchgang
Zielregionen: Brandenburg und Sachsen
Schwerpunkt: Lausitz
Durchgang 1
01.08.2023 – 30.11.2024
Durchgang 2
01.12.2024 – 31.03.2026
Leider sind alle Plätze vergeben.
Wertewandel – soziale Innovation und demokratische Entwicklung e.V.
Corry Kröner & Vivien Eichhorn, Mara Jähnig & Caro Kahn
Straße der Jugend 33
03050 Cottbus
Tel +49 355 72999859